SCHWIMMBADWASSER-AUFBEREITUNG FÜR PRIVATE SCHWIMMBÄDER:

Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden sowie Verbrauchs- und Kostenvergleich

                
 
        Inhaltsverzeichnis:
 
          Einleitung                                                             
                              
          Empfehlungen                                                           
     
 
          Methoden:   
          1. Organisches Chlor (alleine)                              
          2. Organisches + Anorganisches Chlor       
          3. Anorganisches Chlor (alleine)                 
          4. Anorganisches Chlor mit Stabilisator           
          5. Chlorbleichlauge (alleine)                       
          6. Chlorbleichlauge mit Stabilisator             
          7. Brom                                                    
          8. Aktivsauerstoff (flüssig)                                    
          9. Aktivsauerstoff  (Granulat/Tabletten)        
          10. Whirlpool-Methode                                        
 
          Idealer Messwert für Chlor                                   
 
 
 
Einleitung: 
 
Es gibt keine Schwimmbadwasser-Aufbereitungsmethode, die für alle Gegebenheiten 
gleich gut geeignet ist. Jede Methode muss den individuellen Gegebenheiten des 
jeweiligen Schwimmbeckens angepasst werden.
Der Verbrauch und die Kosten der Wasseraufbereitungs-Produkte hängen von 
mehreren Faktoren ab: Art des Pools, Wassertemperatur, Sonneneinstrahlung, 
Nutzungsintensität, Schmutzeintrag, Filterungsqualität und -intensität, Qualität 
des Füllwassers, Auswahl der Desinfektionsmittel etc.
 
Wichtige Voraussetzungen für eine effiziente Wasseraufbereitung sind z. B.:
- Einhaltung des idealen pH-Wert-Bereiches: 
  zu niedrige pH-Werte verursachen Korrosionsprobleme, 
  zu hohe pH-Werte bremsen die Desinfektionskraft und begünstigen 
  Kalkablagerungen, 
- keine zu niedrige Alkalinität (sonst zu häufige pH-Wert-Schwankungen), 
- täglich eine mindestens 1,5-malige Umwälzung / Filterung des gesamten 
  Poolvolumens, 
- eine wöchentliche Filterreinigung,
- bei Quarzsandfiltern: eine monatliche Flockung.
 
In der folgenden Betrachtung gehen wir jeweils von dem Ziel aus, eine perfekte 
Wasserdesinfektion mit ausreichendem kontinuierlichem Desinfektionspotential mit 
ausreichender Keimtötungs-Geschwindigkeit zu erreichen. Für unsere Betrachtung 
reicht es also nicht aus, das Wasser algenfrei und klar zu halten, wir wollen 
das Wasser auch frei von Viren und Bakterien halten, die zum Teil für den 
Menschen unangenehme Folgen haben könnten.
 
Da wir jedes der international üblichen Wasserpflegeprodukte in unserem 
Verkaufsprogramm führen, können wir wertfreie Empfehlungen geben, ohne hierbei 
ein bestimmtes Produkt besonders begünstigen zu wollen.
Aufgrund der mannigfaltigen Einflussfaktoren auf die Schwimmbadwasser-Desinfektion
können solche Übersichten nur einen groben Anhalt geben. Nach der Auswahl der
Methode muss diese den jeweiligen individuellen Gegebenheiten angepasst werden. 
Wichtig ist die regelmäßige Überwachung des Poolwassers mittels der hierfür 
bestimmten Testkits. 
 
Bei den im folgenden aufgeführten Schwimmbadwasser-Desinfektionsarten nennen wir 
die aus unserer Sicht existierenden Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden. 
 
Anschließend schätzen wir den mittleren Verbrauch und die Kosten (Basis: 1999er 
unverbindlich empfohlene Melpool-Verbraucherpreise für 5 kg Gebinde) für die 
Desinfektion eines Außenpools von 50 m3 während einer Saison von 20 Wochen, 
jeweils bei mittleren Dosierungen.
 
Auch bei etwas anderen Preisen (nach 1999) bleiben die Verbrauchsrelationen und 
damit die tendenziellen Kostenaussagen gültig, so daß dieses Heft auch über das 
Jahr 1999 hinaus wertvolle Hilfestellungen geben kann.  
  
 
 
Empfehlungen:
 
Aus der Summe der Vor- und Nachteile jeder Methode empfehlen wir,  je nach den 
örtlichen Gegebenheiten, folgende Methoden:
 
  Methode:
 
  bei hartem  Wasser (ab 19 Grad dH).........................1                               
   
  bei  mittlerem Wasser (9 - 18 Grad dH).....................2                           
   
  bei weichem Wasser (unter 9 Grad dH).......................4
 
  bei  Whirlpools...........................................10
 
  bei automatischen Dosieranlagen für Flüssig-Produkte.......6
 
  bei Chlor-Unverträglichkeiten (unter Vorbehalt)............8
 
Hierbei wird auf folgende notwendige Bestandteile einer effizienten 
Schwimmbadwasser-Aufbereitung unter folgenden Abkürzungen eingegangen:
 
  K   =   Kontinuierliche Desinfektion
 
  S   =   wöchentliche Stoßdesinfektion (zum Abbau von Chloraminen etc.)
 
  A   =   Algizid (Vorbeugung von Algenbildung)
 
 pH   =   einige Desinfektionsmittel beeinflussen den pH-Wert des Wassers. 
          In diesen Fällen muss entweder ein pH-Wert-Heber oder -Senker 
          eingesetzt werden, um das Wasser innerhalb des idealen pH-Wert-Bereichs
          zu halten.      
 
Anmerkungen: 
 
zum pH-Wert:
Es ist darüber hinaus zu beachten, daß bei jedem Aufwärmen von Wasser CO2 
freigesetzt wird, wodurch automatisch der pH-Wert des Wassers steigt und 
zusätzliche Zugaben von pH-Senkern notwendig werden.
 
Innenbäder (Hallenbäder)
Innenbäder kommen in der Regel aufgrund des geringeren Schmutzeintrages und der 
geringeren Sonneneinstrahlung mit geringeren Dosierungen aus. Bei sonst gleichen 
Umständen können die Dosierungen im Innenbereich um ca. 30 %, bis hin zu 50 % 
reduziert werden. Auch hier ist eine Kontrolle mittels der entsprechenden 
Testkits angezeigt.
 
Erläuterungen zu den einzelnen Produkten:
 
Melpool 90/200    =   organische, langsam lösliche Trichlor-Tabletten 200 gr   
    
Melpool 70/G      =   anorganisches Chlorgranulat (Calciumhypochlorit)
 
Melpool 55/G      =   organisches Chlorgranulat (Dichlor)        
 
Melpool 13/F      =   Chlorbleichlauge 
 
Melpool QAC s.    =   hoch wirksames Algizid
 
PHMB              =   Polyhexamethylenbiguanid
 
Peroxyd           =   Wasserstoffperoxid
 
Melpool ICA       =   Chlor-Stabilisator Cyanursäure
 
Melpool AKT/G     =   Aktivsauerstoff-Granulat
 
Melbrome          =   Brom-Tabletten 12 gr       
 
 
 
 
Methode 1: 
 
ORGANISCHES CHLOR (alleine):
 
Vorteile:  
- stabilisierte Produkte, dadurch langsamerer Abbau, vor  allem bei intensiver 
  Sonneneinstrahlung,
- hoch konzentrierte Produkte  (Trichlor = 90 % Chlorgehalt),
- pH-Wert-neutral, 
- die organischen Chlorverbindungen beinhalten kein  Calcium,  können also auch 
  bei sehr hartem Wasser eingesetzt werden, 
- einfache Handhabung: Trichlor = langsam löslich für kontinuierliche 
  Desinfektion, deshalb nur 1 x Zugabe 
  pro Woche nötig, Dichlor  = schnell löslich für Stoß-Desinfektion,
- materialschonender als anorganische Chlorverbindungen,
- geringere Bildung von Chloraminen,
- geringere Verflüchtigungen in die Luft.
  
Nachteile:
- bei Hallenbädern ggf. Chlorgeruch
 
Verbrauchs- und Kostenberechnung:
  K: Melpool 90/200        : 400 gr/Woche    
+ S: Melpool 55/G          : 166 gr/Woche                    
+ A: Melpool QAC s.        : 1 x 250 ml + 125 ml/Woche
+    pH-Wert-Korrektur     : ca. 2 kg pH+ / pH-             
= Saison-Kosten (siehe S. 4) gesamt: EUR 254,-
 
Ideale Messwerte:
- freies Chlor  : 1. Woche :  0,5 mg/l,
                  2. Woche :  0,8 mg/l, 
                  danach   :  1,1 - 1,5 mg/l, je nach Stabilisator-Gehalt 
                              (siehe Tabelle auf der letzten Seite!).
- pH-Wert                  : 7,2 - 7,4
- Cyanursäure              : 50 mg/l
 
Wir empfehlen die Verwendung eines speziellen Pooltesters für organische 
Chlorverbindungen, der auch den Chlorstabilisator-Gehalt im Wasser 
berücksichtigt (Pooltester Chlor / pH / Cyanursäure).
 
 
 
Methode 2: 
 
ORGANISCHES + ANORGANISCHES CHLOR:
 
Gleiche Vorteile wie bei Methode 1, zur Stoßdesinfektion werden jedoch keine 
besonderen Stabilitäts-Eigenschaften vom Desinfektionsmittel gefordert. Bei 
weichem bis mittlerem Wasser (bis 18 Grad dH) kann deshalb für die 
Stoßdesinfektion auch gut anorganisches Chlor angewendet werden.
 
Vorteile :                               
- preiswerter als Methode 1,
- kein bei der Stoßdesinfektion unnötiger Stabilisator-Einsatz
 
Nachteile:                             
- nicht bei hartem Wasser (> 18 Grad dH) zu empfehlen, da es hierbei zu 
  Kalkausfällungen kommen kann.
 
Verbrauchs- und Kostenberechnung: 
  K: Melpool 90/200        : 400 gr/Woche               
+ S: Melpool 70/G          : 150 gr/Woche             
+ A: Melpool QAC s.        : 1 x 250 ml + 125 ml/Woche
+ pH-Wert-Korrektur        : ca. 4 kg pH+ / pH-                               
= Saison-Kosten (siehe S. 4) gesamt:  EUR 236,-
 
Ideale Messwerte:
- freies Chlor      : 1. Woche: 0,5 mg/l,  
                      2. Woche: 0,8 mg/l, 
                      danach: 1,1 - 1,5 mg/l, je nach Stabilisator-Gehalt 
                      (siehe Tabelle auf der letzten Seite!).
- pH-Wert           : 7,2 - 7,4
- Cyanursäure       : 50 mg/l
 
Wir empfehlen die Verwendung eines speziellen Pooltesters für organische 
Chlorverbindungen, der auch den Chlor-Stabilisator-Gehalt im Wasser 
berücksichtigt (Pooltester Chlor / pH / Cyanursäure).
 
 
 
Methode 3: 
 
ANORGANISCHES CHLOR  (Calciumhypochlorit) alleine:
 
Vorteile:            
- seit vielen Jahren als Desinfektionsmittel bewährtes Produkt, das auch
  bei der Trinkwasseraufbereitung verwendet wird,
- besonders für sehr weiches Wasser geeignet,
- hoher Wirkstoffanteil: 70 %
 
Nachteile:             
- schnellerer Chlor-Abbau durch Sonneneinstrahlung,  hierdurch höherer Verbrauch 
  als bei  organischen Chlorverbindungen, jedoch weitaus geringer als bei
  Chlorbleichlauge;
- aufgrund der schnellen Löslichkeit muss anorganisches Chlor jeden Tag neu 
  zugegeben werden,
- Calciumhypochlorit wirkt leicht pH-Wert-hebend, deshalb muss dem hiermit 
  behandeltem Wasser regelmäßig ein pH-Wert-Senker zugegeben werden, 
- bei Verwendung in sehr hartem Wasser (über 19 Grad dH) können Kalkausfällungen 
  auftreten,
- stärkerer Chlorgeruch als bei organischem Chlor.
 
Verbrauchs- und Kostenberechnung:
   K: Melpool 70/G         : 140 gr / Tag                          
+  S: Melpool 70/G         : 150 gr / Woche                          
+  A: Melpool QAC s.       : 1 x 250 ml + 125 ml/Woche
+  pH-Senker               : 800 gr / Woche                       
= Saison-Kosten (siehe S. 4)  gesamt : EUR 345,-
 
Ideale Meßwerte:
- freies Chlor      : 0,5 - 1 mg/l
- pH-Wert           : 7,2 - 7,4
 
Siehe auch Methode 4!
 
 
 
Methode 4: 
 
ANORGANISCHES CHLOR (Calciumhypochlorit) 
mit STABILISATOR ICA:
 
Zu Beginn der Saison wird der Stabilisator Melpool ICA zugegeben.
Während der Saison müssen nur die durch Filter-Rückspülungen entstandenen 
Wirkstoff-Verluste ausgeglichen werden.
 
Vorteile gegenüber Methode 3: 
- Gleichmäßigerer Gehalt an Wasserdesinfektionsmitteln im Pool
- Verbrauch an Calciumhypochlorit und pH-Senker wird reduziert.
 
Verbrauchs- und Kostenberechnung:
Stabilisator ICA           : 2,5 kg  + später etwas = total 3 kg 
+  K: Melpool 70/G         : 90 gr/Tag                                 
+  S: Melpool 70/G         : 150 gr/Woche                              
+  A: Melpool QAC s.       : 1 x 250 ml + 125 ml/Woche
+  pH-Senker               : 500 gr / Woche                         
= Saison-Kosten (siehe S. 4) gesamt : EUR 298,-
  
Ideale Meßwerte:
- freies Chlor       : 1,3 mg/Liter
- Cyanursäure        : 50 mg/l
- pH-Wert            : 7,2 - 7,4
 
 
 
Methode 5: 
 
CHLORBLEICHLAUGE (alleine)
 
Vorteil:              
- Einsetzbar bei automatischen Dosieranlagen für Flüssigkeiten 
 
Nachteile:        
- Sehr geringer Chlorgehalt, ca.  14 % bei fabrikfrischer Ware;
- sehr unstabil, selbst bei stabilisierter Ware baut sich bereits in dem 
  Kanister der Chlorgehalt rapide ab, im Sommer ca. 2 % pro Monat.
  (Nach 60 Tagen verbleiben nur noch ca. 10 % Gehalt!); 
- im Schwimmbecken baut es sich noch schneller ab, bereits 3 Stunden nach einer 
  Einzel-Dosierung verbleiben im Außenbad bei Sonneneinfall nur noch weniger als 10 %
- problematische Lagerung/Transport/Handhabung,
- sehr hoher pH-Wert, ca. 11 
- starke Zugaben von pH-Wert-Senkern notwendig, 
- bei hartem Wasser kommt es schnell zu Kalkablagerungen bis hin zu 
  Verstopfungen der Injektionsstellen,
- insgesamt wird alles im Schwimmbad verwendete Material mehr beansprucht. 
  Deswegen wahrscheinlich erhöhte Reparaturkosten;
- mehr Chlorgeruch als bei Calciumhypochlorit und organischem Chlor;   
- zusätzlich muss die Alkalinität stabilisiert werden (Melpool TA+).
 
Bei der Kostenbetrachtung wird von ca. 2 Monate alter Ware mit einem Chlorgehalt 
von ca. 10 % ausgegangen.
 
Verbrauchs- und Kostenberechnung:
   K: Melpool 13/F          : 1,3 kg/Tag     
+  S: Melpool 70/G          : 150 gr/Woche
+  A: Melpool QAC s.        : 1 x 250 ml + 125 ml/Woche 
+  pH-Senker flüssig        : 130 ml = 159 gr / Tag                     
=  Saison-Kosten (siehe S. 4) gesamt  : EUR 554,-
 
Ideale Meßwerte:
- freies Chlor             : 0,5 - 1 mg/Liter
- pH-Wert                  : 7,2 - 7,4
 
Siehe auch Methode 6!
 
 
 
Methode 6: 
 
CHLORBLEICHLAUGE MIT STABILISATOR MELPOOL ICA
 
Analog zur Methode 4 kann auch bei Chlorbleichlauge mit dem Chlor-Stabilisator 
Melpool ICA gearbeitet werden. In diesem Fall verbessern sich die bei Methode 5 
genannten Verbrauchsmengen und Kosten wie folgt: 
 
Verbrauchs- und Kostenberechnung:
Stabilisator ICA: 2,5 kg, später etwas = total 3 kg                              
               
+  K: Melpool 13/F         : 910 gr/Tag                             
+  S: Melpool 70/G         : 150 gr/Woche                             
+  A: Melpool QAC s.       : 1 x 250 ml + 125 ml/Woche  
+  pH-Senker flüssig       : 91 ml (111 gr)  pro  Tag                  
= Saison-Kosten (siehe S. 4) gesamt:  EUR 461,-
 
Ideale Meßwerte:
-  freies Chlor          : 1,3 mg/l
-  Cyanursäure           : 50 mg/l
-  pH-Wert               : 7,2 - 7,4
 
 
 
Methode 7:
 
BROM 
 
Es handelt sich hierbei allgemein um Brom-Chlor-Verbindungen in Tablettenform. 
Das Chlor dient zur Regeneration von Brom, das alleine die Desinfektion des
Schwimmbadwassers bewirkt. Deshalb wird diese Methode auch als Brom-Methode bezeichnet. 
 
Vorteile:      
- im Wasser quasi geruchlos, im Gegensatz zu Chlor,
- bei hohen Temperaturen langsamerer Abbau als bei Chlor, deswegen insbesondere 
  zum Einsatz in Whirlpools geeignet,
- pH-Wert-neutral,
- langsam löslich, deshalb gut für die kontinuierliche Desinfektion geeignet;
- bei Verwendung des Produktes mittels einer Bromschleuse kann das  Produkt ggf. 
  auch am Anfang der Saison auf einmal für mehrere  Monate zugegeben werden,
- Wegfall der Chloramin-Problematik.
 
Nachteil:         
nicht-stabilisiertes Produkt, somit gegenüber organischen Chlorverbindungen 
erhöhter Verbrauch und erhöhte Kosten. 
 
Verbrauchs- und Kostenberechnung:
   K: Melbrome             :  630 gr/Woche
+  S: Melpool 70/G         :  150 gr/Woche  
+  A: Melpool QAC s.       :  1 x 250 ml + 125 ml/Woche 
+  pH-Wert-Korrektur       :  ca. 2 kg pH+ / pH- 
= Saison-Kosten (siehe S. 4) gesamt:   EUR 346,-
            
Anmerkungen: 
- Melbrome kann sowohl in den Skimmer gelegt als auch mittels Bromschleusen dem 
  Wasser zugeführt werden.   
- Bei der Brom-Methode ist die Zugabe des Chlor-Stabilisators Melpool ICA nicht 
  sinnvoll.
 
 
 
Methode 8:
 
Aktivsauerstoff (flüssig)
 
Neuere Wasseraufbereitungsmethode, deren Wirkungsweise  im wesentlichen auf 
einer regelmäßigen Peroxyd-Stoß-Oxidation in Kombination mit gelegentlicher 
Zugabe eines Biozides (PHMB) oder Algizides (Melpool QAC super) beruht.
 
Vorteile:
- Wasserstoffperoxid hat exzellente Stoßoxidationseigenschaften;
- PHMB macht das Wasser weicher,
- beide sind geruchlos.
 
Nachteile: 
- Der Wirkstoff PHMB ist  mit vielen anderen im Schwimmbadbereich üblichen 
  Produkten (Chlor, Brom,  Kupferverbindungen, anionischen Reinigern, Algiziden 
  etc.) nicht kompatibel, 
- nicht alle Algenarten werden gleich gut bekämpft,
- einmal auftretende Probleme sind  schwerer zu beheben als bei den anderen 
  Methoden.
- Obwohl Wasserstoffperoxid ein sehr gutes Oxidationsmittel ist, ist hiermit 
  alleine eine 100 %ig effiziente Desinfektion von Schwimmbadwasser mit der
  notwendigen Keimtötungsgeschwindigkeit nicht zu bewerkstelligen, so daß wir
  dieses Verfahren nur unter Vorbehalt bei Chlor-/Brom-Allergien empfehlen.
 
Da der Verbrauch beim PHMB sehr vom Schmutzeintrag / der  Nutzungsintensität 
abhängig ist, können wir hier nur den Versuch machen, einen mittleren Verbrauch 
für die ganze 20-wöchige Saison abzuschätzen. Hierbei muss festgehalten werden, 
daß es auf dem Markt Produkte mit sehr unterschiedlichen Konzentrationen/Zusammen-
stellungen gibt, die den Vergleich weiter erschweren. Im folgenden mittlere
Erfahrungswerte, die sich bei intensiver Nutzung des Pools leicht verdoppeln können:
 
Verbrauchs- und Kostenschätzung:
   K: PHMB                 :  20 Liter                                                   
+  S: Peroxid              :  30 Liter                         
+  pH-Wert-Korrektur       : ca. 2 kg pH+ / pH -                       
= Saison-Kosten (siehe S. 4) gesamt:  EUR 374,-
 
Idealer Meßwert PHMB: 35 mg/l
 
 
 
Methode 9:
 
AKTIVSAUERSTOFF Granulat / Tabletten:
 
Vorteil:              
Sehr gute Oxidations- und Desinfektionseigenschaften für die Stoß-Desinfektion.
 
Nachteile:        
- Nur ca. 4 % Wirksubstanz, hierdurch müssen sehr viel größere Mengen als Chlor 
  oder Brom eingesetzt werden, um eine gleich hohe Desinfektionswirkung zu erzielen.
- Aufgrund der schnellen Abbauzeit (innerhalb weniger Stunden) ist Aktivsauerstoff
  eigentlich nur für die Stoß-Desinfektion geeignet. Bei der Verwendung für die
  kontinuierliche Desinfektion müsste derart oft nachdosiert werden, daß  man hierfür
  eigentlich nur automatische Dosieranlagen verwenden kann. Dies würde allerdings
  sehr hohe Kosten verursachen.
- Mit einer erhebliche Anreicherung des Trägermaterials (Gehalt im Produkt: 96 %) im
  Schwimmbadwasser muss im Laufe der Saison gerechnet werden. 
- Zugabe hoher Mengen pH-Hebers wird erforderlich.  
 
Kostenberechnung:
   K: Melpool AKT/G        : 82 kg                                
+  A: Melpool QAC s.       : 1 x 250 ml + 125 ml/Woche 
+  pH-Heber flüssig        : 63 Liter = 80,3 kg                       
= Saison-Kosten (siehe S. 4) gesamt :  EUR 1.615,-
 
Ideale Meßwerte:
- Aktivsauerstoff          : 5 - 8 mg/l
- pH-Wert                  : 7,2 - 7,4
 
 
 
Methode 10:
 
Für Whirlpools im Innenbereich:
 
Hohe Wassertemperaturen, starke Sauerstoffzufuhr, relativ kleines Wasservolumen 
und der Wunsch, im Innenbereich trotz dieser extremen Bedingungen keinen 
Chlorgeruch zu bekommen, erfordern eine besondere Kombination von Produkten.
Im Folgenden gehen wir von einem Whirlpool mit einem Wasservolumen von 1 
Kubikmeter und einer ganzjährigen Nutzung sowie von Produkt-Preisen in 1 kg 
Gebinden aus:
 
Kostenberechnung:
   K: Melbrome              : 15, 2 gr/Woche                       
+  S: Melpool AKT/G         : 20 gr/Woche                              
+  A: Melpool Jet           : 10 ml + 3 ml/Woche                   
+  pH-Wert-Korrektur        :  0,5 kg pH + / pH -                       
= Kosten für ein ganzes Jahr:   EUR 43,-
 
Ideale Meßwerte:
- Brom                : 2 mg/l
- pH-Wert             : 7,4 - 7,6
 
Idealer Messwert für freies Chlor:
Grundsätzlich muss zwischen zwei Gruppen von Chlorverbindungen unterschieden werden, die
auch zwei verschiedene ideale Messwerte für das freie Chlor nach der DPD 1-Methode bedingen.
 
1.) anorganische Chlorverbindungen, z. B.:
    calciumhypochlorit (Melpool 70/G und Melpool 70/20) sowie Natriumhypochlorit
    (Melpool 13/F), sie werden gemäß der DIN 19643 hauptsächlich in öffentlichen Bädern
    eingesetzt. Hierfür beträgt der ideale DPD 1-Messwert für freies Chlor: 0,5 mg/l.
2.) organische Chlorverbindungen, z. B:
    Di- und Trichlorcyanursäure (Melpool 50/20, 55/G, 90/G, 90/20, 90/200), aber auch
    anorganische Chlorverbindungen mit gleichzeitigem Einsatz des Chlor-Stabilisators ICA:
    Diese stabilisierten Verbindungen werden hauptsächlich in privaten Schwimmbädern einge-
    setzt. Der Chlorstabilisator ICA  verändert den DPD-1-Messwert. Deswegen ist hierbei der
    ideale Chlorwert abhängig vom Chlor-Stabilisator-Gehalt (ICA = Isocyanursäure) im
    Wasser. Bei regelmäßigem Gebrauch von organischen Chlorverbindungen steigt der Cyanur-
    säure-Gehalt im Schwimmbad stetig an, bei bestimmungsgemäßem Gebrauch monatlich um
    ca. 10 mg/l. 
    (Beispiel: Nach 4 Monaten liegt der Cyanursäure-Gehalt im Pool bei ca. 40 mg/l.)
    Eine genauere Bestimmung des Cyanursäure-Gehaltes ist natürlich mit einem entsprechen-
    dem Cyanursäure-Testkit möglich. 
 
Idealer DPD-1-Messwert, abhängig vom Cyanursäure-Gehalt im Wasser:
Bei ... mg/l Cyanursäure ist der ideale DPD-1-Messwert für freies Chlor: ...mg/l
 
                               Cyanursäure....... Chlor                                                                         
                                  0.................0,5
                                  2.................0,6
                                  5.................0,7
                                 10.................0,9
                                 20.................1,0
                                 30.................1,1
                                 40.................1,2
                                 50.................1,3
                                 60.................1,3
                                 70.................1,3
                                 80.................1,4
                                 90.................1,4
                                100.................1,5
 
Der steigende ideale DPD 1-Messwert für freies Chlor bedeutet keinen im Laufe der Saison
steigenden Verbrauch an Wasseraufbereitungs-Produkten. Der Verbrauch bleibt im Laufe der
Saison gleichmäßig niedrig. Um eine effiziente Wasseraufbereitung zu gewährleisten, sollte
der Stabilisator-Gehalt im Beckenwasser nicht über 100 mg/l steigen. Im Freibad kommt man
in einer Saison bei normaler Dosierung bei Weitem nicht an diesen Grenzwert heran. Bei
Innenbädern kann dieser Wert unter Umständen innerhalb eines Jahres erreicht werden. 
 
Wir empfehlen jedoch generell, das Beckenwasser 1 x pro Jahr zu wechseln.
 
 
 
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